Meine Leitgedanken

Leitgedanken zur Grundhaltung in meiner Arbeit mit Einzelpersonen und Familien.

Willkommen Sein

Jeder Mensch ist willkommen, so wie er ist, wie er denkt und fühlt. Alle haben das Recht, gesehen und gehört zu werden und sich mit ihren Talenten, Herausforderungen und Gefühlen zu zeigen. Alle verdienen Wertschätzung und Anerkennung.

Gegenseitige Zusammenarbeit und Unterstützung

Grundlage dieses Leitgedankens ist das Willkommensein. Jede Person wird in ihren Bedürfnissen, ihrem Sein und ihren Anliegen ernstgenommen. Gleichzeitig geht sie mit den Bedürfnissen und Anliegen der anderen respektvoll um. Jeder Mensch, der sich willkommen fühlt, ist zur Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung bereit und offen.

Eine Wahl haben

Jede Person hat eine Wahl das zu tun, was sich für ihn / sie stimmig anfühlt. Ein «Nein» ist dabei ein sehr wichtiges und willkommenes Wort. Sowohl die eigene Grenzen, als auch die Grenzen der anderen werden respektiert.

Augenkontakt

Kurzen unterstützenden Blickkontakt aufzunehmen ist sehr hilfreich. Beim Augenkontakt wird das «Glückshormon» Serotonin im Gehirn ausgeschüttet. Serotonin ist ein Neurotransmitter und bewirkt ein Gefühl der Gelassenheit, der inneren Ruhe und Zufriedenheit. Zugleich dämpft es Angstgefühle, hemmt Impulsivität und aggressives Verhalten, lindert Kummer und Hungergefühl.

Kontakt und Aufmerksamkeit

Wenn ich den Impuls habe, jemanden berühren zu wollen, nehme ich Blickkontakt auf und frage, ob es in Ordnung ist, wenn ich ihn / sie berühre. Bei einer Zustimmung gehe ich langsam in die Berührung. Auch wenn ich die Berührung wieder auflösen oder etwas ändern möchte, nehme ich Blickkontakt auf. Ich kündige es an und überprüfe, ob meine Absicht bei der anderen Person angekommen ist. Vielleicht muss ich erst noch etwas klären, bis die Person zustimmen kann, bevor ich die Berührung auflöse. Als letztes gehe ich mit meiner Aufmerksamkeit weg.

Dies baut Sicherheit auf. Es hilft vor allem Kindern, sich sicher zu fühlen, dass nichts Unerwartetes kommt.

Selbstregulation

Gut für sich selbst zu sorgen ist eine grosse Unterstützung des Geschehens.

Manchmal sind Kinder sehr schnell und die Erwachsenen / Eltern kommen nicht mehr mit, erschöpfen sich. Dann ist es wichtig, dass die Erwachsenen inne halten, Pausen machen, gut für sich sorgen. Es geht also nicht darum, das Kind zu kontrollieren und das Kind zu Pausen zu animieren. Es geht darum, dass die Erwachsenen gut für sich sorgen. Ein Kind wächst mit einem unregulierten Nervensystem auf, wenn sich die Erwachsenen seiner Umgebung nicht regulieren. Ich – Aussagen sind hierbei wichtig.

Dasselbe gilt für mich, wenn ich mit Kindern arbeite. Ich gehe auf das Tempo des Kindes ein und wenn ich nicht mehr mitkomme, sorge ich für mich, halte inne und sage, dass ich innehalte (oder sonst wie für mich sorge), damit ich dann wieder bei ihm dabei sein kann.

Selbstfürsorge

Ich tue das, was ich brauche, um gut für mich zu sorgen: trinken bei Durst, essen bei Hunger, auf die Toilette gehen, bequem sitzen, inne halten … Wenn ich gut für mich sorge, so unterstützt das auch die Person, die gerade bei der Sitzung im Mittelpunkt ist. Auch Sie sind eingeladen gut für sich zu sorgen.

Eltern können ein Kind nur dann gut unterstützen, wenn auch sie selbst gut für sich sorgen. Das heißt, gut für uns zu sorgen, unterstützt die Kinder.

Vertraulichkeit

Ich stehe unter Schweigepflicht.

Die Vertraulichkeit gilt auch für Eltern gegenüber ihren Kindern: die Eltern sollten nichts von den Kindern erzählen, wenn diese nicht einverstanden sind.

Diese Leitgedanken sind auch eine Basis für das Familienleben zu Hause.


Die Leitgedanken entsprechen den «principles» von Ray Castellino, und sind übersetzt und überarbeitet von Regina Bücher und Klaus Käppeli.